Kooperation und Konkurrenz
In neuem Erscheinungsbild widmet sich die erste Ausgabe 2006 im Februar Unternehmenskooperationen in Deutschland und Frankreich. Trotz aller Bekenntnisse zu einer binationalen Industriepolitik sind beide Länder bisher weiterhin eher eigene, nationale Wege gegangen. Die Analyse von Jean-Marc Trouille, Universität Bradford, zur Zusammenarbeit deutscher und französischer Unternehmen macht überzeugend deutlich, dass die Rhetorik zum Thema „Europäische Champions“ und die offiziellen Bekenntnisse zu Fusionen unter Gleichen nicht den Realitäten entsprechen. So kam es in erster Linie nicht zu Fusionen, sondern sehr viel öfter zu direkten Übernahmen. Daneben scheinen sich inzwischen Kooperationen zwischen ansonsten unabhängigen Unternehmen als ideale Form der Zusammenarbeit zu etablieren, so etwa die Zusammenarbeit von BMW und Peugeot in der Motorenentwicklung. Angesichts einer sich rasant entwickelnden asiatischen Konkurrenz sind solche Kooperationen und die damit einhergehende Bündelung von Forschungsinvestitionen neben den unverzichtbaren nationalen Anstrengungen für das Überleben der deutschen wie der französischen Industrie ohne Alternative. Dies illustriert der Beitrag von Philipp Hessel zu den Innovationsdefiziten beider Länder. Darüber hinaus befassen sich weitere Einzelbeiträge mit der Automobilbranche und dem Einzelhandel in Deutschland und Frankreich; zwei abschließende Fallstudien werfen den Blick auf die Internationalisierung des französische Unternehmens Saint-Gobain und die Entwicklung des Dienstleistungsstandortes Nord-Pas-de-Calais.
Chronologie/Chronologie
Inhalt/Sommaire
Zwischen Konkurrenz und Partnerschaften
Entwicklungen und Besonderheiten der Automobilindustrie in Frankreich und Deutschland
Unterschiedliche Konzeptionen des Einzelhandels in Deutschland und Frankreich
Saint-Gobain – von der Spiegelmanufaktur zum Baustoffkonzern
Strukturwandel einer Altindustrieregion
Aktuelle französische Musiktrends