Herausforderung Demographie
Im Rahmen des ersten gemeinsamen Dossiers mit der Schwesterzeitschrift DOCUMENTS steht der demographische Wandel in Frankreich und Deutschland im Blickpunkt. Angesichts deutlich höherer Geburtenzahlen in Frankreich geht Jürgen Liminski der Frage nach, ob die dort vorhandenen Betreuungseinrichtungen als Allheilmittel und damit als Modell angesehen werden können. Sein Vergleich beider Länder zeigt, dass dies nicht der Fall ist: Die Lebensumstände in beiden Gesellschaften sind durchaus vergleichbar, nicht aber die Einstellungen zu familienpolitischen Maßnahmen. Steffen Kröhnert und Reiner Klingholz analysieren Geburtenraten, Geschlechterrollen und Kinderwunsch im euro-päischen Vergleich und kommen zu dem Schluss, dass gerade dort Geburtenüberschüsse erzielt werden, wo relativ viele Kinder außerhalb einer Ehe geboren werden und generell die Emanzipation der Frauen und vor allem die Gleichstellung im Berufsleben eine wichtige Rolle spielt. Weitere Beiträge des Dossiers erörtern die Auswirkungen der alternden Gesellschaft auf die Wirtschaft und Sozialsysteme sowie die Rolle und Bedeutung der Zuwanderung für die Bevölkerungsentwicklung in Frankreich und Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Kulturteil liefert Berichte zum 59. Theaterfestival in Avignon mit flämischem Schwerpunkt unter Jan Fabre sowie zum Erscheinen des neuen Romans von Michel Houellebecq: „Die Möglichkeit einer Insel“.
Chronologie/Chronologie
Inhalt/Sommaire
Dominique de Villepin und Nicolas Sarkozy im Wettlauf zum Élysée
Was wir von Frankreich lernen können und was nicht
Geburtenraten im europäischen Vergleich
Frankreich und Deutschland im Vergleich
Die Rolle der Zu- und Abwanderung in Deutschland und Frankreich
Die Gemeinde Saints will nicht zum Schlafdorf von Paris verkommen
Der neue Houellebecq enttäuscht, Marie Ndiaye ist eine Entdeckung
Zuschauerboom in den Kinos – Zwist in der Filmförderung
Nach Resnais und Lanzmann inszenierte Marceline Loridan-Ivens Auschwitz-Birkenau als Spielfilm